Gott erhört das Herz

Vor Kurzem lag in unserer Tageszeitung eine Sonderbeilage: „Einschulung 2018 in Mittelbaden“
Darin waren Bilder der 111 Ersten Klassen aller Grundschulen in Mittelbaden mit ihren 110 Lehrerinnen und einem männlichen Lehrer zu sehen.
Interessiert blätterte ich die Beilage mit Bildern von über 2000 Kindern durch, die sich auf ihren neuen Lebensabschnitt sichtlich freuten. Ihre kindliche Fröhlichkeit, die lachenden, leuchtenden Augen waren ein wunderbarer Anblick …

Ich dachte an meine Schüler – im Schnitt 10 Jahre älter – der Unterschied ist erschütternd.
Sie wirken so abgeklärt und matt, trübe, hatten verbrauchte, enttäuschte Augen, die oft schweigend schreien, was sie schon an Ungutem und Verletzendem erfahren hatten …
Was in diesen wenigen Jahren kaputtgehen kann, wenn die Kindheit zu Ende geht, sie sich von Vielem frei machen, aber nichts finden, was sie trägt.

Ich spürte einen starken Schmerz in meinem Herzen. Mein Herzensgebet war in diesem Moment:
„Oh Jesus, schenk du mehr Lehrer, die gläubig werden;
Gläubige junge Menschen, die Lehrer werden;
Gläubige Lehrer, die ihren Schülern von dir erzählen;
Gib uns Möglichkeiten!“

Da fällt mein Blick auf das Bild einer Klasse mit ihrer Lehrerin.
Im Hintergrund eine Tafel, auf der mit großen Buchstaben steht:  „JESUS GEHT MIT!“

Ja, Jesus ist dabei mit diesen Kindern und ihren Lehrerinnen und auch bei mir heute!
Ich freue mich über diese spontane Ermutigung und Trost und radle im Herzen inspiriert in meine Schule.
Ich gehe in eine meiner  Klasse und eine Schülerin fragt mich:
„Herr Weber, wir beobachten sie jetzt schon eine Weile, verraten sie uns mal ihr Geheimnis, warum sie so fröhlich und gut gelaunt sind. Haben sie Glückskekse oder so was ähnliches …“
Ich darf ihnen von meinem besten Freund Jesus erzählen, der mit mir geht und den ich bei Allem um Rat fragen kann …

Das war für mich ein Schlüsselerlebnis,
denn ich erlebte, wie Gott die Sehnsucht meines Herzens erhörte und in Segen verwandelte.
Martin Schleske schreibt dazu: „Der Zustand unseres Herzens und der Wille Gottes stehen unentwegt miteinander in einer wirksamen Beziehung. Beide haben ein Mitspracherecht an den Dingen, die geschehen … Es ist die Sehnsucht unseres Herzens, durch die wir einwilligen oder verweigern, was geschehen kann. Beten kommt nicht künstlich dazu. es ist nichts Zusätzliches. Es ist eine Lebensform.“ (in Herztöne; S. 151)
Das Geheimnis des Gebets ist „Inspirierte Sehnsucht“
Unsere Gebete werden nur so weit erhört, wie sie Ausdruck unseres Herzens sind.
Gott sieht das Herz an, Gott erhört das Herz.

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