Dennoch !!!

Dem älter werdenden Gläubigen muss gesagt werden, dass sein Glaube werden soll wie der eines Kindes.
Es ist hierbei nicht die erste Naivität des Kinderglaubens gemeint, in dem die Welt noch gut und heil war, und Gott, der liebe Gott im Himmel.

Es geht um einen Glauben, der durch Enttäuschungen, Ernüchterungen und Erschütterungen hindurchgegangen ist und daran gereift ist.

Täglich werden wir verletzt und enttäuscht in unseren Beziehungen zu Menschen: Zuhause, in der Schule und Gemeinde – ja auch in unserer Beziehung zu Gott erleben wir Enttäuschungen. Wir müssen uns diese Enttäuschungen eingestehen und sie nicht in unserem Herzen abkapseln.
Uneingestandene und unverarbeitete Enttäuschungen verhärten unser Herz.
Sie machen unserer Herz blind und taub, weil wir nicht mehr verletzt werden wollen.
Aber ein Mensch, der beschlossen hat, nicht mehr verletzt oder enttäuscht zu werden, hat auf naive Weise beschlossen, nicht mehr zu lieben.

Es geht um eine zweite Naivität, in der wir beschlossen haben,
dennoch zu lieben,
dennoch zu hoffen,
dennoch zu vertrauen.

In dieser zweiten Naivität manifestiert sich die reife Liebe, die nicht aufgehört hat sich verletzbar zu machen.
Diese Liebe weiß, dass auch Gottes Anwesenheit in dieser Welt verletzbar ist, denn es ist die Anwesenheit der Liebe.

Die zweite Naivität glaubt weiterhin an die Liebe und Güte Gottes, die uns beständig umgibt und glaubt dadurch auch weiterhin  an den Schüler, an den Ehepartner …
Aber sie tut es nicht mehr  – wie in jungen Jahren – in einer schwärmerischen Weise,
sondern dennoch!!!
Sie macht sich immer wieder neu EINS mit dem Herzen Gottes, das die Liebe ist.
(inspiriert von Martin Schleskes „Herztöne“, S.189ff)

 

Machen wir uns jeden Morgen neu EINS mit Gottes liebendem Herzen.
Gehen wir aus dieser Intimität zu Jesus mit einem liebenden und dankbaren Herzen
mit der Vision des Sämanns und Lebenslehrers in unseren Schul-Alltag,
denn Lehrersein ist viel zu anstrengend, wenn man es ohne Vision und nicht mit einem dankbaren und liebenden Herzen tut.

Denn noch gilt:
Alles wird vergehen, aber was ewig bleibt ist:
Glaube, Liebe, Hoffnung, die auf Christus gegründet und aus Christus genährt sind.
(vgl. 1.Kor. 13,13)

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