Von Marienkäfern und Sämännern

Meine Kinder lieben Marienkäfer und damit stehen sie nicht alleine da. Seit jeher begeistert der rote Käfer Groß und Klein. Ganz anders als bei den meisten Insekten empfinden wir ihn nicht als lästig oder eklig, sondern erfreuen uns an seinem Anblick. Wir assoziieren mit ihm Freude und Glück und finden ihn dementsprechend auf Glückwunschkarten, Kinderkleidung und als beliebtes Bilderbuchmotiv vor. Mit seiner roten Farbe und den schwarzen Punkten ist der Marienkäfer jedoch weitaus mehr als nur ein Glücksbringer, denn es gibt auch deutliche christliche Bezüge.

Der sogenannte Siebenpunktkäfer (Coccinella Septempunctata) gehört zu der bekanntesten Art der Marienkäferfamilie. Die Zahl sieben ist eine heilige Zahl und steht u.a. für Vollkommenheit. Abgesehen davon, bietet bereits der Name „Marienkäfer“ einen biblischen Bezug. Je nach Region findet man mitunter auch Bezeichnungen wie „Herrgottskäfer“, „Gottesschäflein“ oder „Muttergotteswürmchen“. Im Englischen heißt der Käfer ladybird (BE) bzw. ladybug (AE), wobei Lady für Maria, die Mutter Gottes steht. Im Hebräischen heißt der Marienkäfer „Moses Kuh“. Im Alten Testament im 4. Buch Mose, Kapitel 19 befiehlt Gott Mose und Aaron u. a., wie der Priester Eleasar „eine rote Kuh ohne Fehler, an der kein Gebrechen ist und auf die noch kein Joch gekommen ist“ (Vers 2) rituell opfern soll. Nach dem Opfern sollte der Priester etwas von ihrem Blut mit seinen Fingern nehmen und siebenmal in Richtung Stiftshütte sprengen, um das Volk von seinen Sünden zu reinigen. Hier finden wir also sowohl die rote Farbe als auch die Zahl sieben wieder.

Der Marienkäfer ist aber auch ein Messias-Symbol, denn Jesus war vollkommen, frei von jeder Sünde und ist für unser aller Fehlverhalten gestorben, damit wir durch sein vergossenes Blut reingewaschen, gerecht gesprochen, innerlich erneuert und errettet werden (vgl. Römer 3, 25-26; Epheser 1,7; Hebräer 9,14; 1. Petrus 1,19; 1. Johannes 1,7). Durch Jesu Blut haben wir Zugang zum neuen Bund (vgl. Matthäus. 26, 27-28). Jedoch wäscht uns das Blut Jesu, dem Lamm Gottes, nicht nur rein, sondern es schützt uns auch (vgl. 2. Mose 12, 22-23). Die Farbe des Marienkäfers erinnert uns an die Farbe des Blutes und an Gottes bedingungslose Liebe: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat“ (Johannes 3, 16).

Was hat der Marienkäfer nun mit uns Pädagogen zu tun?
Ganz einfach. So wie der Marienkäfer in der Natur als Freund des Bauern gilt, der die Ernte schützt, indem er als natürlicher Feind Ungeziefer wie z.B. Blattläuse auffrisst, so können wir uns als Sämänner an unseren Einsatzorten unter Jesu Schutz begeben.
Ich möchte Euch zu folgendem kurzen Gebet einladen:

Herr Jesus Christus, wir danken Dir für Dein kostbares Blut, das Du für uns vergossen hast. Danke, dass wir uns in unseren Wirkungsstätten unter Dein schützendes Blut stellen dürfen und wir dort, wo Du uns gepflanzt hast, das zur Blüte bringen, was Du in einen jeden von uns hineingelegt hast. Als Sämänner möchten wir in Deinem Namen das Wort Gottes auf die Erntefelder Kindergarten, Schule und Hochschule aussäen und die Seelenernte einbringen. Danke, dass Du uns mit Gelegenheiten, Mut, Liebe und Ausdauer zum Säen segnest.

Danke, dass Du uns nicht nur weitere Mitarbeiter sendest um Dein Reich zu bauen, sondern uns auch sinnbildlich Marienkäfer bzw. himmlisches Bodenpersonal schickst, das unsere Äcker vor Feinden und Ungeziefer schützt. Lass uns erkennen, dass die Samen, die wir segensreich säen, auf fruchtbaren Boden fallen, aufgehen und zur reifen Frucht werden.
Amen.

Elisa S.-H.