Einfache Hirten als Botschafter
„Nachdem die Hirten das Kind gesehen hatten, …
… erzählten sie überall, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Und alle die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde.“
Lukas 2,17+18
Kein Wunder, dass sich alle wunderten.
Ausgerechnet Hirten – verachtete, ungebildete, ungelehrte Leute
werden zu den Verkündern der wichtigsten Botschaft des Universums.
Warum wissen und erzählen davon nicht zuallererst die gebildeten Schriftgelehrten oder der Hohe Priester?
Müsste sich Gott ihnen nicht an erster Stelle mitteilen, damit diese dem ganzen Volk glaubwürdig die frohe Botschaft verkünden und sie darin unterrichten könnten?
Auch die Botschaft selbst erscheint zweifelhaft und anstößig:
Warum sollte Gott seinen Christus in der Nacht in einem Stall als hilfloses Kind zu seinem Volk senden?
Sollte sich der erwartete König der Könige nicht mit Pracht und Macht und Würde zeigen? (vgl. Psalm 93,1; 99,1-4a)
Doch die verachteten Hirten, die sonst sehr zurückgezogen bei ihren Herden leben, lassen sich von diesen Bedenken nicht aufhalten.
Sie machen sich auf und werden Licht. (vgl. Jes 60,1)
Sie können nicht anders, als voller Dankbarkeit und Freude begeistert zu erzählen, was sie gesehen und gehört hatten, was sie mit Gott erlebt hatten.
30 Jahre später sind es die Fischer Petrus und Johannes – ungebildete Leute,
wörtlich „idiotos“, die in ähnlicher Weise Jesus freimütig öffentlich bekennen:
„Es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden.“ (vgl. AG 4,13+20)
Auch 2000 Jahre später hat diese Frohe Botschaft nichts von ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit verloren.
Auch die merkwürdige göttliche Marketing-Strategie hat sich nicht geändert:
Nicht gelehrte Experten, sondern „idiotos“ hat Gott erwählt, seine Zeugen und Botschafter zu sein.
Er hat seinen kostbaren Schatz in irdene Gefäße gelegt. (vgl. 2 Kor 4,7)
Das Schwache und Törichte hat Gott auserwählt … damit sich vor Gott kein Fleisch rühme (vgl 1 Kor 1,27-31)
„Nicht durch Heeresmacht und Menschentüchtigkeit soll es geschehen, sondern durch meinen Geist!“
Sach 4,6
Deshalb liebe Lehrer/innen gibt es keine Bedenken mehr, die uns abhalten könnten:
„Ich kann das nicht so gut, ich kenn mich zu wenig aus, ich bin darin zu wenig begabt, ich bin nicht so beliebt bei den Schülern, ich habe keine wichtige Funktion an meiner Schule, ich bin nicht so freimütig, …“
Lasst uns die Hirten als Vorbild nehmen:
Sie verließen ihre Arbeit, machten sich auf den Weg Christus zu begegnen und kehrten in der Kraft des Weihnachtswunders zurück in ihren alten, mühevollen und gefährlichen Berufsalltag, zurück zu ihren Schäfchen.
Zu diesem Alltag hatte Gott selbst JA gesagt. Ihre Arbeit besitzt nun einen neuen Wert und ewigen Sinn. Sie sind nicht mehr allein.
Fürchtet euch nicht von der großen Freude weiter zu erzählen!
Der allmächtige Gott ist an unsrer Seite alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Vielleicht stellt ihr euch ja eine kleine Hirtenfigur auf den Schreibtisch 🙂