Unter der Hand des Töpfers bleiben
„Du Herr bist unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Bildner, und wir alle sind das Werk deiner Hände.“ Jes 64,7; (vgl. Jer 18,1-10)
Unser Vater hat ein sehr großes Interesse an der wunderbaren und individuellen Gestaltung des Tones. Voller Konzentration richtet er seine ganze Aufmerksamkeit auf die Arbeit in seinen Händen. Während sich die Scheibe dreht, formen und bilden uns seine geschickten Hände.
Die Töpferscheibe ist ein Bild für die Umstände und Verhältnisse, in denen sich unser Leben abspielt. Der Meister bestimmt die Geschwindigkeit, mal behutsam sachte, dann stärker, mal kürzer, mal länger. Vielleicht „bedrücken“ uns die augenblicklichen Turbulenzen der Ereignisse. Ein anderer hat den Eindruck, dass die Zeit stillsteht. Es ist der Herr, der die Geschwindigkeit „unserer Töpferscheibe“ so regelt, dass der Ton keinen Schaden nimmt.
Er sorgt dafür, dass der Ton auf der Scheibe bleibt. Der Meister kennt uns und weiß, dass wir manchmal am liebsten „von der Scheibe springen“ möchten. Er weiß, wie hart es in unserer Welt zugeht und wie tief verwundbar, ja wie zerbrechlich wir sind.
Gott achtet auf all unsere Lebensumstände.
Dazu gehören auch die Schwierigkeiten, die wir uns durch unser Versagen und unsere persönliche Schuld einhandeln, der Druck, den wir uns selber bereiten, und die Versäumnisse als Folge von Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit.
Was immer zu meiner Situation gehört:
Die „Töpferscheibe“ ist zwar notwendig, doch sie ist vergänglich und vorübergehend.
Sie steht still, wenn der Töpfer innehält, oder hat ausgedient, wenn der Ton seine endgültige Form angenommen hat. Töpfer und Ton aber bleiben in Ewigkeit.
Machen wir uns im Alltag diesen Zusammenhang immer wieder bewusst:
„Wir wissen aber, dass denen die Gott lieben (d.h. unter seiner liebenden Hand bleiben),
alle Dinge zum Guten und Schönen mitwirken.“ Röm 8,28 (vgl. 2 Kor 4,17)
Du willst uns für die Ewigkeit schön und einzigartig gestalten zum Preise deiner Herrlichkeit.
Bleiben wir vertrauensvoll unter der Hand des Meistertöpfers.
(Inspiriert von „Zeit mit Gott“ Diakonissen Mutterhaus Aidlingen, S.70ff)