JESUS SPRICHT:
„SEID BARMHERZIG, WIE EUER VATER BARMHERZIG IST!“ LUKAS 6,36
BARMHERZIG… das erinnert mich an barfuß… und auch, wenn das Wort „barmherzig“ von seiner ursprünglichen Wortbedeutung wohl eher von „armherzig“ kommt, so macht die Assoziation mit bar-herzig doch für mich auch Sinn: barfuß… also mit nackten, bloßen Füßen…. Und bar-herzig also mit einem „nackten“ Herzen, einem Herzen, das nicht abgeschottet ist, nicht abgeschirmt durch eine Schicht, die nichts wirklich an sich heranlässt… sondern bloß, und dadurch sehr empfindsam, mitfühlend….ein Herz, das etwas wirklich an sich heranlässt. Dies passt auch zur hebräischen Bedeutung des Wortes. Die hebräische Wortwurzel kann auch „Eingeweide, Inneres“ bedeuten…. Barmherzigkeit ist dann „ein so tiefes Mitgefühl, dass sich die Eingeweide zusammenkrampfen“
Es ist vergleichbar mit dem Gefühl, das ein Vater hat, wenn er nach der Geburt zum ersten Mal sein Erstgeborenes im Arm hat…
So BARMHERZIG ist unser Vater im Himmel. ER hat mit jedem von uns ein so tiefes Mitgefühl, dass sich seine Eingeweide zusammenkrampfen, er hält uns nicht auf Abstand, er fühlt und leidet zutiefst mit und er lässt diesem Gefühl eine Tat folgen. ER erbarmt sich unser, handelt an uns barmherzig.
WIE AUCH DER VATER BARMHERZIG IST… kann ein Mensch wohl zutiefst nur dann, wenn er selbst Barmherzigkeit empfangen hat, von anderen, von Gott…wenn er bereit ist, diese mit leeren Händen zu empfangen, weil er sich bewusst ist, dass er bedürftig ist, dass er der Barmherzigkeit bedarf. Nur was ich empfangen habe, kann ich auch weitergeben. Umgekehrt ist eine „Barmherzigkeit“ anderen gegenüber die vermeintlich aus dem Vollen schöpft und nur den anderen, nicht aber sich selbst als bedürftig ansieht eher eine Überheblichkeit, eine Herablassung und weniger etwas, was wirklich das eigene Herz berührt. Gott ist ein Vater voller Barmherzigkeit. Barmherzigkeit – Gott gibt uns das, was wir zutiefst brauchen, nicht was wir verdient hätten. ER ist barmherzig mit uns. Zuerst. Ohne irgendeine Vorleistung von uns.
Das Mädchen auf dem Bild ist sich wie Sterntaler seiner Bedürftigkeit bewusst. Ganz schlicht und bedürftig steht es da, bereit zu empfangen und schämt sich nicht dafür, sondern empfängt, empfängt in Fülle, weil es weiß, dass es nichts aus sich selbst herausgeben kann, wohl aber dann aus dem Überfluss des Empfangenen heraus.
Kann es sein, dass uns die Jahreslosung 2021 neu einlädt, uns unsere Bedürftigkeit unverschämt einzugestehen und zu empfangen mit offenen, leeren Händen aus der Fülle SEINER Barmherzigkeit, der uns liebt, wie eine Mutter, wie ein Vater das Kind, das auf herzliche Zuwendung angewiesen ist und schenkt, was wir wirklich zutiefst brauchen – unabhängig davon, was wir verdient haben?!… uns einlädt, bedürftig und unverschämt und zuerst SEINE Barmherzigkeit in Fülle zu empfangen und aus diesem unendlichen Überfluss dann Barmherzigkeit weiterfließen zu lassen zu anderen und auch zu uns selbst?!
„SEID BARMHERZIG, WIE EUER VATER BARMHERZIG IST!“
(Melanie K. aus M.)