Du bist bei mir

In deiner Gegenwart o Herr findet mein Herz Ruhe
und nur in deinem Arm fühl‘ ich mich geborgen.
Du hältst mich fest und schenkst mir neue Kraft.
Ganz nah an deinem Herzen nimmst du mir die Last.

 Du reichst mir deine Hand und schenkst mir neuen Mut.
Ich atme auf in deiner Gegenwart.
Voll Hoffnung hebe ich die Augen auf zu dir,
denn ich weiß – ja ich weiß:

 Du bist bei mir egal wie es mir geht.
Du bist bei mir, wenn mein Herz den Mut verliert.
Du bist bei mir, wenn ich keinen Ausweg seh‘.
Du bist bei mir – für alle Zeit bei mir.

 Nichts und niemand, keine Macht
trennt mich von dir.
Du hältst mich fest in deinem Arm

Josua aus Dresden schreibt:
Dieses Lied hatte ich vor einigen Jahren geschrieben als ich einmal aus irgendeinem Grund einsam und niedergeschlagen war. Ich weiß gar nicht mehr genau warum, aber jetzt hat es auf einmal neue Relevanz bekommen und es wurde zum Werkzeug, um den Schülern Jesus näher zu bringen.

Es ist Montag nach den Winterferien 2022 in Sachsen. In der Ukraine ist seit letztem Donnerstag Krieg. Wir fragen uns besorgt, wie es weitergehen wird und die Nachrichten sind voll von Meldungen über Gewalt, Eskalation und allgemeine Ungewissheit.

Als ich darüber nachdachte, wie ich in dieser Zeit ein Licht an meiner Schule sein kann, kam mir die Idee, dass ich für meine Klassen einen A4-Reflexionsbogen erstellen könnte, in dem es einige Textfelder zum Ausfüllen gibt („Was macht mir Sorgen? Welche Fragen habe ich? Habe ich Wut? Wovor habe ich Angst? Was würde ich gern tun? usw.“). Ich dachte, dass das den Schülern helfen kann, dass sie ihr flaues Gefühl im Bauch ein wenig ordnen können. Ich nahm meine Gitarre mit in die Schule und spielte während dessen ein wenig instrumental, um eine Hintergrund-Untermalung zu schaffen. Die Schüler nahmen diese Möglichkeit dankbar an und füllten fleißig ihre Zettel aus. Am Ende dieser Zeit konnte ich dann noch von meinem Glauben erzählen und dass Jesus mir die Kraft gibt, diese Zeit zu bestreiten und dass ich in ihm eine ewige Hoffnung habe – egal, welche Zeiten bevorstehen. Ich beendete diese erste halbe Stunde nach den Ferien dann mit dem oben abgedruckten Lied „Du bist bei mir“.

Das Ganze konnte ich insgesamt in der Kl. 6, 10, 12 und in zwei 8. Klassen tun und überall war die Resonanz sehr positiv. Ein Schüler aus der 10. Klasse, von dem ich es gar nicht erwartet hatte, meinte: „Das war echt stark. Richtig gut. Vielen Dank“. Und in der 8. und 6. Klasse wollte jeweils ein Mädchen eine Aufnahme haben bzw. hat darum gebeten, dass ich das Lied irgendwann nochmal spiele.

Am Abend bekam ich dann eine Mail von einer Schülerin.
Sie bedankte sich für diesen „wirklich wunderschönen Song“. Er habe sie zum Weinen gebracht, weil ihr Kopf gerade so voll sei, aber es bedeute ihr viel, zu wissen, dass sie nicht allein sei. Weiterhin schrieb sie: „Ich hoffe für Sie, dass sie niemals diesen wunderbaren Glauben verlieren und immer diesen Mut haben, so offen damit umzugehen.“
Das freute mich so sehr. Ich habe ihr gleich geantwortet und geschrieben, dass Jesus nur ein kleines Gebet entfernt ist und das dafür ganz einfache Worte ausreichen.

An diesem Tag ergab sich auf dem Schulhof beim Gehen noch ein kurzes Gespräch mit dem Schulsozialarbeiter, der mich fragte, warum ich die Gitarre dabeihabe. Ich erzählte ihm von dem Lied und der gesamten Aktion und dass Jesus mir Hoffnung gibt. Er meinte dann, dass er „solche Leute“ wirklich beneide, die in diesen Zeiten einen Glauben haben. Wir konnten aufgrund eines Termins das Gespräch nicht fortsetzen, aber ich war erstaunt, wie offen die Schüler und auch der Schulsozialarbeiter dafür waren, dass jemand an Jesus glaubt.

Ich bin überzeugt, dass wir in eine Zeit hineingehen, wo die Not, Sorge und Verzweiflung in den Menschen ein Maß annehmen wird, dass der Glaube sogar in unserer westlichen Welt ein echter Kontrast wird. Die Menschen brauchen Jesus und wir können Ihnen diesen Weg weisen.
Ich danke unserem Gott für diese Möglichkeit und bete, dass er den Samen aufgehen lässt.